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SchäfersKulturStadel e.V.                                                                               Wo finden Sie uns?

Kirchstr. 23                                                                                             Was bieten wir Ihnen?
88489 Wain                                                                                      Wer sind die Vorsitzenden ?
Tel.:07353/2833                                                                     

Liebe Vereinsmitglieder! Liebe Förderer!

Liebe Freunde und vielleicht zukünftige Vereinsmitglieder!

Die Gründung unseres Vereins, Schäfers-Kultur-Stadel e.V., jährte sich am 22. Januar 2014 zum fünfzehnten Male. Wie viel in diesem Zeitraum geschafft wurde, das wissen alle, die uns seit dieser Zeit begleiten. Da gab es zu Anfang die baulichen Maßnahmen, die mit erheblichen Veränderungen verbunden waren und doch den Charme des Raumes nicht zerstört haben. Ohne Heizung, ohne Toiletten, ohne Anbau spielten wir im Oktober 1999 Schuberts "Hirt auf dem Felsen", ein Kuhglockenstück und Mozarts "Bastien und Bastienne" in dem gerade leer geräumten Stadel, der notdürftig vom Staub vieler Jahrzehnte befreit war. Das Publikum war begeistert. War es die Einfachheit, die Improvisation oder einfach der Charme der immer "dem ersten Mal" inne wohnt? Darüber zu spekulieren verbiete ich mir. Wichtig ist bis heute, dass diese Aufführung unserem Vorhaben einen kräftigen Schub gab.

Allen, die mitgeholfen haben, dass der Stadel das geworden, was er heute ist, sei auf diesem Wege ganz herzlich gedankt. Ohne die direkten handwerklichen Hilfen der Anfangszeit, ohne die verschiedenen finanziellen Unterstützungen, aber auch ohne das ideelle Mittragen wäre es nicht möglich gewesen, aus dem fast nur noch als Rumpelkammer benützten Raum, einen interessanten Veranstaltungsort zu machen. Ob nun Konzerte, Lesungen, Reiseberichte oder Theateraufführungen stattfinden, der Raum für Hochzeiten, Geburtstage, Konfirmationen vermietet ist, mit den unterschiedlichsten Raumkombinationen können wir dem Ereignis einen entsprechenden Rahmen geben. Mal mit Podesten, mal ohne, mal nur oben, mal nur unten spielen, um dann wieder beide Ebenen miteinander zu verbinden. Auch die zahlreichen gastronomischen Ideen haben dazu beigetragen, dass sich unsere Gäste wohlfühlen. Besonders zu Beginn versuchten wir noch bewusster eine Beziehung herzustellen zwischen dem Titel der Veranstaltung und dem, was wir gastronomisch bieten können. Bei einem Vortrag über die Sahara bot sich Sandkuchen direkt an, schwieriger war es mit "Goldberg" oder mit Bass-Spielereien? Vielen Dank für die oft witzigen Ideen. Sie trugen und tragen zu der besonderen Atmosphäre des Stadels bei. Unser herzlicher Dank sei all denen gesagt, die vor und hinter dem Tresen, sowie am Herd und Spülbecken mitgeholfen haben. Verschweigen wollen wir nicht, dass es auch Veranstaltungen gab, die gar nicht gut besucht waren. An der Qualität der Veranstaltung lag das am wenigsten, denn an einen künstlerischen Flop kann ich mich nicht erinnern.

Fünfzehn Jahre sind nicht wenig, aber auch noch nicht so viel, dass wir uns zu lange mit einem Rückblick aufhalten wollen. Einen kurzen programmatischen Blick nach vorn bietet das Halbjahresprogramm 2014. Auch für 2015 gibt es schon konkrete Vorschläge. Für alles was wir planen, braucht es auch in Zukunft Sponsoren, Spenden sowie Unterstützung durch das Weitererzählen und viele, viele Besucher. Nur so können wir weiterhin ein abwechslungsreiches, anspruchvolles Programm bieten und hervorragende Künstler einladen.

Schäfers Kultur Stadel e.V. scheint inzwischen einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht zu haben, denn es melden sich immer wieder Künstler, die bei uns auftreten wollen. Ja es gibt sogar Anfragen von Personen, die ähnliches vorhaben und uns um Rat bitten. So sind wir manchmal versucht weit mehr Veranstaltungen zu machen als die ca. 12 pro Jahr. Doch stoßen wir da sehr schnell an die Grenzen des Leistbaren. Denn dazu brauchen wir auch genügend helfende Mitglieder vor Ort. Im Moment ist unsere "Personaldecke" immer wieder etwas dünn und die Aufgaben vielfältig. Vor, während und nach Veranstaltungen ist eine ganze Menge zu erledigen. Darüber hinaus müssen Programme erstellt, verschickt und im Internet präsentiert werden. Auch Werbematerial ist zu verteilen und die Presse will informiert sein. Auf mehrere Schultern verteilt ist der jeweilige Umbau des Raumes, die gastronomische Betreuung während der Veranstaltung, leichter zu bewerkstelligen, als wenn es immer nur vier bis fünf Personen sind. Also erzählen Sie weiter von unserem Verein. Alle Kunstinteressierte der näheren und weiteren Umgebung sind herzlich gerne eingeladen, zu uns zu kommen. Sind sie dann von unserer Arbeit überzeugt, laden wir sie ein, Mitglied zu werden, um damit unsere Arbeit auch regelmäßig finanziell zu stützen. Und später vielleicht sind sie auch bereit im Verein aktiv mitzuwirken bis hin zu Vorstandsaufgaben. So können wir uns weiter entwickeln, bleiben ein Farbtupfer auf der Kunstpalette von Wain und der Umgebung und tragen dazu bei, dass Früchte zur Sättigung innerer Wünsche zur Verfügung stehen, in einem ehemaligen Stadel, der nicht mehr zur Aufbewahrung der Nahrungsmittel von den Felder dient.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Mit freundlichen Grüßen

Theo G. Kobler und der gesamte Vorstand von Schäfers Kultur Stadel e.V.

   
Theo G. Kobler    
Evelin Klein     
Beate Böhringer 
Sabine Vigenschow
(1. Vorsitzender)
(2. Vorsitzende)
(Kassierer)
(Schriftführer)

Inzwischen sind weitere 6 Jahre vergangen. Wir schreiben 2021 und haben einen neuen
1. Vorsitzenden. Theo G. Kobler hat sich aus der aktiven Arbeit zurückgezogen und ist nun Ehrenvorsitzender.
Ulrich Böhringer hat seinen Hut in den Ring geworfen und führt jetzt den Verein.

 
 


Der neue Vorstand:  (v.l.: E. Klein, S. Vigenschow, U. Böhringer, B. Böhringer)

Weihnachtsbrief 2021 des 1. Vorsitzenden Uli Böhringer:

Weihnachtsbrief


Brief des Ehrenvorsitzenden (Theo G. Kobler) zum Jahresbeginn 2022:

                                                                                      München, den 22.01.2022
Liebe Vereinsmitglieder,
Liebe an Schäfers-Kultur Stadel e.V. Interessierte und damit
Liebe potentielle Vereinsmitglieder,

Als Ehrenvorsitzender erlaube ich mir einige Gedanken zum 23. Geburtstag
des Vereins.
Aufs Neue hat der wunderbare Weihnachtsbrief von Uli Böhringer mir gezeigt,
die Wahl meines Nachfolgers ist eine sehr gute. Und meinen Dank an ihn, das
Kleinod diesseits im oberen Weihungstal zu erhalten, verbinde ich mit einigen
rückblickenden Gedanken auf die 22 Jahre, die ich 1. Vorstand war. Wenn die
am 20.06.2021 bei der Mitgliederversammlung anwesend warenden Personen
Ähnlichkeiten mit den damals geäusserten Gedanken entdecken sollten, dann
ist das beabsichtigt.

Am 05.05.2012 gab es eine Lesung mit Texten aus Thomas Manns „Josef und
seine Brüder“. Und wie der Dichter dort den Leser in den Brunnen der Geschichte
hinabsteigen läßt, so will auch ich ohne Halt hinab in des Brunnens Unergründlichkeit. Allerdings kaum tiefer als 21 Jahre. Und was ist das im Vergleich mit dem Bodenlosen des Künstlerischen. Es nicht in das Land Ga-Ga, dermaßen neuartig, dass man sich an den Kopf greift in heller Fassungslosigkeit. Nein, ein Land wie wir's öfters sahen, nicht immer heimatlich, manchmal staubig und steinig, aber durchaus nicht verrückt.
                      UND ÜBER IHM GEHEN DIE STERNE, DIE WIR KENNEN.
Die Augen auf, wenn ihr sie in der Abfahrt verkniffet!

Seht -
mit mir die Bilder aus der blauen Phase von Roland Garsky und wandelt mit mir in ihnen,begleitet von Limpe Fuchs's Klängen, die sie ihrem Litophon entlockte;

Seht -
mit mir wie Laszlo und Saskia im Hof die Kuhglocken klingen lassen: eine UA zur Stadeleröffnung;

Seht -
mit mir, entstehend aus roten Verbindungsschnüren das Antlitz des bedeutenden Wainers Jakob Walcher, befreundet mit dem Dichter B.B. und politischer Ziehvater von Willy Brandt. Unter seinem so gemalten Antlitz in einer Zink-Kinder-Badewanne rote Nelken „sich ans Revers zu stecken“

Seht -
ihr noch wie ich, vom Stadelhimmel hingen sich drehende Zahlen und an den Wänden sah man Collagen aus gewendeten Plakaten,

Hört -
mit mir Gina Pietschs unvergessliche Interpretation bon B.B's Surabaja Johnny; „nimm doch die Pfeife aus dem Maul, du Hund!“

Es erklingen
ganz tief im Brunnen der Vergangenheit, in fast geisterhaftem Ton, die Stimmen
– von Peter Härtling, aus seinem Schubert Buch lesend,
– von Peter Podehl, der uns in rasender Geschwindigkeit durchs Weltall schweben lies,
– von ihm und Nicola Schößler, die von Hölderlins unglücklicher Liebe in Frankfurt   
   erzählten,
– von Antje und Martin Schneider, mal balladenhaft, mal schlampanzelnd, auch von
   Äpfel schwärmend,
– und von Helmut Gotschy, der alle seine Bücher bei uns vorstellte.

Lauscht nach -
mit mir den Klängen des Duos Deitsch, des Duos Cassard – auch Lottchen war da
und Maire Bretnach mit Thomas Loefke entführten uns nach Irland, und Pippo Polino brachte viel Italianità in den Stadel.

Wirbelt mit mir
zu den Klängen von La Marmotte über die Stadelbohlen, dass sich darunter die Balken biegen.

HÖRT, SEHT und ERINNERT
euch mit mir
an Janaceks „Tagebuch eines Verschollenen“
an Wilfried Hillers „...an diesem heutigen Tage“ bei dem vier Schlagzeuger und eine Schauspielerin das Leben und das Ende Maria Stuarts unter die Haut gehen ließen.

Wir reisten
in das wunderliche Bergwerk der Seelen und das im Hohlen Fels, mit klanglicher Unterstützung von Isabeella, Veronika und Martin aus dem laut Rainer Maria Rilke „Orpheus Eurydike mit Hermes“ zurückholen wollte, aus dem Reich der Schatten. Doch sie,
WAR SO ERFÜLLT VON IHREM NEUEN GROSSEN TODE,
DASS SCHON DES GOTTES LEISE, LEITENDE BERÜHRUNG
SIE KRÄNKTE; ALS ZU VIEL VERTRAULICHKEIT.

Wir reisten
zum Nordpol, nach Indien, in die Mongolei, zum Himalaja und, und ….

Zu hören waren
Klavierklänge von „Natürlichen Dauern“ aus alter und heutiger Zeit, Carmen und Benjamin ließen spielend Johann Sebastian und Stockhausen sich begegnen.

Hört ihr noch
die Lieder aus aller Welt, die Tangoklänge mit Frida und dem Trio Escolaso, die Jazzklänge am Sonntagmorgen im Juli unter dem Sonnensegel

Seht ihr noch
wie Maria de Buenos Aires in ihrem blauen Sternen–Mantel langsam zum Stadelhimmel empor flog und ihn dabei in leuchtendes Rot
wendete. So rot wie das Kleid der Geigerin Martina Eisenreich.

Allen, die für diese Tupfer – oft auch Kleckser – auf der Kunstpalette Oberschwabens, ihre Herzen und Portmonaies geöffnet, all jenen sage ich DANKE!
Nicht immer kamen die Kunst und das Geld zusammen. Dafür sei stellvertretend an einen Abend erinnert, der das Interesse von gerade mal 6 Besuchern fand (drei davon zahlend). Doch mir bedeutet er bis heute sehr viel: hatte ich doch einen Abend lang das Gefühl, ich verstünde problemlos chinesisch.
Und dadurch habe ich das Gedicht „Seltsame Regung“ von Hanns Magnus Enzensberger kennengelernt, das mich so angesprochen hat, dass ich es spontan auswendig gelernt habe:

Seltsame Regung

Mein Großvater, dieser Glückliche
verstand wenig vom Leben.
Er keuchte vor Appetit,
trug flotte Hüte
und glaubte häufig,
Er wäre im Recht.
Mit siebenundneunzig
sah er, ungläubig
und zum erstenmal
eine Klinik von innen.
Schade, murmelte er
wenn ich nur gewußt,
wie reizend sie sind
die jungen Schwestern

an meinem Bett,
wie sanft ihre Hände
Früher, viel früher
wäre ich krank geworden,
verzog die Mundwinkel
wandte die Augen
zur Klingel und starb.

hier ist Platz für die chinesische Version doch leider finde ich die Datei nicht mehr.