Informationen zur Veranstaltung am 21.09.2013 |
Rilkes
Orpheus in der Unterwelt SchäfersKulturStadel
e.V. zu Gast im Hohle
Fels bei
Schelklingen Isabeella
Beumer
Veronika Maybach
Von
Orpheus wird erzählt, dass er mit seinem Gesang und dem Klang der Leier alle
Geschöpfe der Natur bezaubern konnte. Auch Tiere, Pflanzen und sogar Steine wären
ihm gefolgt, um seiner Musik zu lauschen. Als
Mutter von Orpheus galt die Muse Kaliope, die Schönstimmige. Orpheus’
Geliebte Eurydike nannte man eine Nymphe, eine Dryade. Von Eurydike heißt es
weiter, sie sei von einem Schlangenbiss getötet worden, als sie vor einem
Verfolger fliehen wollte. Orpheus in seinem untröstlichen Schmerz machte sich
auf den Weg in das finstere Totenreich, um sie zurückzugewinnen. Er musste
den Totenfluss Styx überqueren und den Eingang zum Hades passieren doch dort
wachte Kerberos, der Höllenhund. Der gewährte Seelen Einlass, aber keine
Umkehr durch das gleiche Tor. Orpheus’ Gesang aber und der Klang seiner
Leier verzauberten ihn, so dass er Orpheus ungehindert einließ. Auch das
Herrscherpaar der Unterwelt ließ sich erweichen und versprach Eurydike an ihn
zurückzugeben, wenn er sich an eine Bedingung halten würde. Er sollte in der
Dunkelheit vorangehen und sich so lange nicht nach Eurydike umsehen, bis sie
die Welt der Lebenden erreicht hätten. In
der älteren griechischen Version erfüllte Orpheus diese Bedingung und
erreichte mit Eurydike die Welt des Lichts. Auf dieser mythologischen Überlieferung
basiert wohl die griechische Auffassung von der Wiedergeburt der Seele, die
von den Orphikern vertreten wurde. Diese Lehre verhieß den Menschen ein glückliches
Leben im Jenseits, das einem Trinkgelage gleichen sollte.
A)
FRÜHLINGSFEIER
bei Nymphen und Hirten ; Gongs
Steine Wasser B)
ANBETUNG des Gottes
Hymenäus oder die HEILIGE HOCHZEIT, Stimme,
voice – art C)
LAMENTO , Blockflöte
D) GEDICHT: Orpheus .Eurydike. Hermes F)
WUT, Stimme
, voice – art G)
HIMMLISCHE RUHE, Gongs
Steine Wasser In der späteren römischen Fassung endet die Liebesgeschichte des Sängers tragisch. Am Ende seines Weges durch den Hades, als bereits ein schwacher Schein des Lichts zu erkennen war, wandte er sich nach Eurydike um doch er erblickte nichts außer einem Schatten und verlor sie für immer. Jetzt half ihm auch seine Musik nicht weiter, denn Eurydike blieb im Schattenreich. In seiner Trauer mied er die Gesellschaft von Frauen und wurde schließlich aus Zorn über seinen Verrat an ihnen von den Mänaden zerrissen. In
dieser römischen Umdichtung des Stoffes zeigt sich die gewandelte Auffassung
vom Gang der Dinge besonders deutlich als patriarchalische Naturbewältigung.
Während der Urgrund der frühen Vorstellungen auf Beobachtungen der Natur
basierte, in der sich der Mensch entsprechend der kosmischen Vorgänge
eingebunden fühlte, begann mit zunehmender Beherrschung der Natur ein verändertes
Rollenverständnis der Männer, denn sie versuchten, die Dunkelseite zu
besiegen oder sich untertan zu machen. Mit übergroßer Liebe hatte Orpheus
Eurydike für alle Zeiten an seine Lebenszeit im Licht binden wollen, denn
ihrer lebenserhaltenden Dunkelseite konnte er sich nicht mehr gelöst hin
geben. Mit Eurydike aber verlor nicht nur Orpheus seine Liebe, mit ihm
verloren die Menschen des westlichen Kulturkreises das hingebungsvolle
Vertrauen an die Wandlungs – und Heilungskräfte der Finsternis und des
Todes. (aus:
Carla Randel: „Farbe Tarot und Kabbala“, München 1994, S. 161 –
163 )
Der
„Hohle Fels" bei Schelklingen ist eine urgeschichtliche
Fundstelle im Achtal. Der „Hohle Fels", ein Schwammstotzen des Weißen
Jura, liegt im Tal der Urdonau. Zu der 534 m über NN gelegenen Höhle führt
ein 29 m langer Gang in die große Haupthalle, die mit einer Flächenausdehnung
von etwa 500 qm und einem Luftraum von ca. 6000 Kubikmetern zu den größten,
für Besucher zugänglichen Höhlenhallen der Schwäbischen Alb zählt. Von
der Altsteinzeit bis zur Neuzeit wurde die Höhle immer wieder aufgesucht.
Davon zeugen die Scherben zerbrochener Tongefäße und verlorene oder
unbrauchbar gewordene Werkzeuge. In der jüngeren Altsteinzeit hat die
Eingangshöhle als Wohnhöhle gedient. Umfangreiche Funde von Knochenmaterial
deutet darauf hin, dass der „Hohle Fels" ein Höhlenbärenhorst gewesen
ist. Im Jahr 1998 wurden bei Ausgrabungen ein 76 mm langes, 59 mm breites und
17 mm großes bemaltes Felsfragment gefunden, ein möglicher Hinweis auf Höhlenmalereien
auch bei uns. Die Ausgrabungen werden weiterhin fortgeführt. |