ein
Chanson Abend
mit
Barbara Thalheim und Jean Pacalet
Die
wohl bedeutendste deutsche Chansonsängerin und der französische
Akkordeonist bringen politisch und gesellschaftlich ambitionierte
Chansons von Barbara Thalheim. Begleitet von sanften Akkordeon- und
Gitarrenklängen singt Thalheim von Sehnsucht und Glück, von
Fremdbestimmung und sozialen Problemen. Jedes Stück erzählt eine
Geschichte.
Einatmend
ist es Sehnsucht, das sich immer wieder Wundern über die Wunden, die
das Leben schlägt. Ausatmend ist es der punkige Walzertakt des Widerständigen.
Beides verbindet Thalheimer in ihrer Biografie als auch in ihren
Chansons.
"Hinter
ihr könnte sich so manche selbst ernannte Chansonnette verstecken oder
es gleich ganz lassen, auf öffentlichen Podien singend aufzutreten:
Denn diese Frau hat Stimme, und sie hat etwas zu sagen. Die Rede ist von
Barbara Thalheim. Von einer Sängerin, die heute Seltenheitswert besitzt
in unserer glatt gebügelten Unterhaltungswelt. Die Thalheim ist eine
Frau mit Brüchen, Falten, Ecken, Kanten. Eine Diseuse von Welt,
geflittert und genährt durch die harte Lebensschule der Dialektik,
durch den Stempel "Herkurift DDR ". Geübte Widerständlerin.
Schlagkraft, Witz und Wahrheit garantiert. Eigenschaften, die sie
bewahren vor Gefühligkeit, Kitsch und anderen Singsang-Banalitäten.
Das macht ihre selbstverfassten Songs in schöner Anmaßung unbequem,
streitbar; politisch. Ihr raues Timbre zwingt zum Zu- und immer Weiterhören...
". (Münchner Merkur)
Barbara
Thalheim hat über 20 Schallplatten und CD's veröffentlicht. Die letzte
CD "Insel Sein", erschien 2004 und erhielt den Preis der
Deutschen Schallplattenkritik. Das neueste Album "IMMER NOCH
IMMER" (eingespielt mit ihrer Band und diversen Gastmusiker und von
Jean Pacalet kunstvoll arrangiert) erschient im Januar 2007 im 'pläne'
Verlag, Dormund.
Musikalisch
ist diese neue CD filigran und kompakt zugleich, durchsetzt von
kammermusikalischen, jazzigen, pop- und rockigen Passagen. Es war der
Wunsch Barbara Thalheims, die die meisten Songs komponierte und mit
ihrem Co-Texter Michael Wüstefeld textete, nicht unbedingt vordergründig
- wie bei Chanson sonst üblich - abgemischt zu werden. "Für mich
ist das Genre Chanson, das nun seit 30 Jahren mein Lebensinhalt ist,
eine Troika: Inhalt, Musik, Interpretation sind absolut
gleichberechtigt", sagt die Sängerin, die sich selbst niemals Sängerin
nennen würde, sondern am liebsten als "rhythmische Ruferin"
bezeichnet.
Sie
beteuert, seit 1990 stetig ihre Netze in Richtung 'pläne' ausgeworfen
zu haben und wundert sich nun überhaupt nicht, dass es ausgerechnet mit
dieser CD geklappt hat. "Ick wunder mir über janischt mehr ..
" wie es in dem Song "Das Wundem ist Herrn Müllers Lust"
heißt.
Eigentlich
wollte Barbara Thalheim einen Roman beenden, stattdessen sind neue
Lieder entstanden, die sich zu einem Programm verdichteten. Titel wie:
" "Nur weg", ein sarkastischer Rückblick auf ihre Zeit
im Berliner Stadtbezirk Neukölln, weisen die Sängerin als genaue
Beobachterin und Satirikerin aus. Ein durchaus umstrittener neuer Song
heißt "Der alte Sozi". In ihm geht es um die (Selbst)
Demontage der SPD seit dem unrühmlichen Abgang der letzten rot-grünen
Regierung unter Gerhard Schröder. Als Barbara Thalheim dieses Lied bei
einer SPD- Veranstaltung sang, gab es tumultartige Reaktionen, nicht nur
der Song fiel durch, auch die Sängerin. Gut so, sagt sie, genauso ist
es gemeint, das Lied. Aber auch sehr persönliche Zeugnisse von
Lebenskrisen, "Einmal" und melancholischen Rückschauen,
"Kinderland" sind auf der neuen CD vertreten.
"
Wieder weht am Halbmast mein letztes Hemd/ geht das Leben mit mir fremd/
immer noch immer wieder blüht der Ginster am "lnselblick"/
bringt mir ein Lied das Blau zurück/
immer noch immer wieder reizt mich das grelle Bühnenlicht... "
heißt
es im Titel-Song, der neuen Thalheim - CD. Immer noch und immer wieder
– vielleicht das Motto der Ostberliner Chanson-Altmeisterin
Wir
wundem uns auch nicht, wir freuen uns über die neue CD ,der Thalheim'.
"Barbara
Thalheim mischt sich ein in aktuelle Politik; in gesellschaftliche
Befindlichkeiten. Nie wird sie dabe'i zur Dozentin, sondern verpackt
stetig zwinkernden Auges ihre politischen Positionierungen in charmante
Anek- doten. Thalheim ist die Herum-gekommene, im Leben und in der Welt.
Lebensklug scheint sie, mal wütend, mal zweifelnd, mal verwirrt amüsiert.
Und sie ist dies alles mit einer schier unbändigen Energie, die einen
in den Bann zieht. " (Kieler Nachrichten
Die
Schwäbische Zeitung schreibt:
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