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Das Stück
Urs
Widmers Zeitstück Top Dogs erregte die Zuschauergemüter über einen
Umkehrtrick: nicht die gesellschaftlich geächteten Under-dogs sind die
tragischen Helden des Dramas, sondern Topmanager, gewöhnlich selbst
zuständig für Rationalisierungsmaßnahmen, geraten in die
Globalisierungsfalle und werden arbeitslos. In einer Therapie-Gruppe
sollen die angeschlagenen Führungskräfte wieder fit gemacht werden für
neue Aufgaben. In Rollenspielen verliert selbst der gefasste Controller
die Kontrolle, hinter der zu Fleisch und Blut gewordenen
Business-sprache kommen businessgeschädigte Persönlichkeiten zum
Vorschein. Die selbstreflektorischen Therapieversuche der "Top Dogs",
ungerechtfertigte Scham- und Schuldgefühle zu überwinden, müssen
scheitern, denn nur wer sich uneingeschränkt in die Strukturen eines
Unternehmers einbinden lässt, ist ein wirtschaftlich funktionierender
Mensch. Oder selbst der nicht? Wenn weder Psychokurse noch eine
arbeit-nehmerfreundliche Kündigungskultur helfen, was dann?
Die
Gruppe
„Theater
Katafalk“ das sind drei Frauen und fünf Männer aus der Region, die
seit bereits 10 Jahren unter der Regie des Schauspielers, Regisseurs und
Theaterpädagogen Bernd Köhler Theater spielen. Die eigentliche
„Geburtsstunde“ von „Theater Katafalk“ war die Aufführung des
„Tango“ von S. Mrozek.
Publikumserfolge waren außerdem die Stücke „Gäste“ von Oliver
Bukowski, „Die Toscana-Therapie“ von Robert Gernhardt, „Die grüne
Tür oder Medea bleibt“ von Gerlind Reinshagen und „Hysterikon“
von Ingrid Lausund.
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